Luzia und Christian Höhn in ihrer von Rolf Hurni neu konzipierten Küche in der Dachwohnung am Hirzel
Endlich ist die Küche von Luzia und Christian Höhn das, was sie in ihren Augen auch sein soll: das Herzstück der Wohnung.

Appetit auf eine neue Küche

Ein von Hand skizzierter Entwurf bildet die Basis für die Planung der Küche in dieser Dachwohnung auf dem Hirzel im Kanton Zürich. Vom ersten Bleistiftstrich bis zur neuen Küche vergeht knapp ein halbes Jahr. Die Renovationsarbeiten dauern zweieinhalb Wochen. Wie das möglich ist? Akribische Planung, hervorragende Bauleitung und zuverlässige Partner.

Der Künstler steht an der Leinwand, lässt sich von seiner Intuition leiten. Schafft mit einem Strich nach dem anderen sein Kunstwerk. In diesem besonderen Fall ist der Raum, in dem er steht, seine Staffelei, seine Leinwand ein Zeichenblatt. Durch seine von leichter Hand geführten Striche, entstehen Visionen. Räume, in denen er die Renovationswünsche der Kunden visualisiert. Seine «Gemälde» wechseln den Stil und passen sich dem jeweiligen Publikum an. Die Rede ist von Rolf Hurni und in diesem Fall ist das «Publikum» ein junges Ehepaar – Luzia und Christian Höhn – aus der Gemeinde Hirzel im Kanton Zürich.

Neu planen für mehr Lebensfreude in der eigenen Küche

Da oben leben und arbeiten die beiden seit einigen Jahren, betreiben gemeinsam die Molkerei. Den Betrieb hat Christian Höhn von seinen Eltern übernommen und Luzia stieg nach und nach mit ein. Inzwischen ist sie die Chefin im Backoffice. Im oberen Stock des Gebäudes wohnen sie. Der Dachstock – einst ausgebaut von Christians Eltern – trägt noch deren Handschrift, als Luzia einzieht: «Es war halt alles schon vorhanden, kein Platz für Neues». Einige Zeit ist das in Ordnung. Doch die Lust auf eine geräumige und helle Küche wird Jahr für Jahr grösser. Also kontaktieren sie Schreiner, befreundete Küchenbauer: «Ihre Ideen waren nicht neu, eher wie ein aufgewärmtes Essen.» Luzia und Christian stellen sich die Planung ihrer Küche innovativer vor. Rolf Hurni muss her. Ihn kennen sie bereits. Er hat vor einigen Jahren das Badezimmer renoviert und ein Meisterwerk vollbracht.

Optimale Raumausnützung mit offenem Eingang in Küche und offener Decke in der Dachwohnung am Hirzel
Vorbei der Katzenjammer. Das weiss geölte Eichenparkett ist nahtlos durch die ganze Wohnung verlegt und erhellt die Räume.

Rolf besucht das junge Paar in ihrem Haus auf dem Hirzel. Man setzt sich in die Küche, plant, tauscht Ideen aus. Luzia hat klare Vorstellungen. Mehr Licht, heller, der Kochherd muss neben dem Kühlschrank stehen, die Anordnung praktisch, mehr Platz zum Arbeiten. «Rolf steht auf, verlangt nach einem Blatt Papier und einem Stift, steht im Raum und beginnt zu zeichnen. Er visualisiert, was ihm durch den Kopf geht. Dabei hat er ein lausbubenhaftes Grinsen im Gesicht. Man sieht ihm förmlich an, wie seine Ideen gedeihen. Dieses Glitzern in seinem Blick …» Luzia und Christian haben das Gespräch mit Rolf noch bestens vor Augen. Nach dem ersten Treffen liegt bei Höhns daheim eine Skizze. Eine Zeichnung, die richtig Appetit auf eine neue Küche macht. «Uns fiel beinahe die Kinnlade auf den Tisch. Er hat unsere Vorstellung perfekt aufs Papier gebracht.» Die beiden strahlen wie zwei Kinder, die ein langersehntes Geschenk endlich bekommen haben. So arbeitet Rolf Hurni. Es ist sein System, mit dem er Renovationsarbeiten angeht: Zuhören. Fragen. Skizzieren. Weiterentwickeln.

Vom Quooker bis zur Heizungsleitung – die detailverliebt und durchdacht geplante Küche

Darauf folgt der Feinschliff, die Details im Renovationskonzept für die Küche. Für die fachliche Umsetzung zieht Rolf seinen Küchenbauer bei. Man besucht dessen Ausstellung. Er visualisiert, Rolf und die Höhns besprechen die Pläne der neuen Küche und wählen die Armaturen aus. «Mit Rolf zu renovieren hat etwas Organisches. Er optimiert im laufenden Prozess, ohne dass dieser ins Stocken gerät. Das ist wohl möglich, weil er die Leitung nie aus der Hand gibt», überlegen Luzia und Christian. Rolf Hurni hat Lösungen parat, bevor überhaupt ein Problem auftaucht. Vier, fünf Monate nimmt das Planen der eigenen Küche in Anspruch. «Das wirklich Coole an seinen Ideen? Sie sind nicht nur fürs Auge gedacht. Sie funktionieren auf lange Sicht, erleichtern und verschönern den Alltag.» Aus dem Wasserhahn in der Küche – einem Quooker – fliesst das Wasser nicht nur heiss, sondern kochend, wenn gewünscht. Das spart den Griff zur Pfanne oder zum Wasserkocher. Für jemanden wie Luzia, die gerne und viel Tee trinkt, ist das «megageil», wie sie sagt. Es sind Details, die aus Wohnräumen Lebensräume machen. Dinge, die jemand weiss, der sich mit den Menschen, die in den Räumen leben, befasst. Das Resultat ist eine Küchenkomposition, die harmoniert. Wer kann Harmonie besser beurteilen, als zwei Musiker, wie Luzia und Christian es sind? Deshalb ist die Vorfreude auf die fertig renovierte, eigene Küche während der ganzen Planungszeit riesengross. Der Küchenrenovation selbst sieht man auf dem Hirzel mit gemischten Gefühlen entgegen. Das Leben auf einer Baustelle kann mühsam sein.

«Rolfs Harmonieverständnis für Räume hat etwas Therapeutisches.» Luzia und Christian Höhn, Hirzel

In der Kürze liegt die Würze – Küchenrenovation in zweieinhalb Wochen

Kann, muss aber nicht. Hurnis Baustellen gleichen einem sorgfältig geplanten Mehr-Gänge-Menü. Ein Gang folgt auf den nächsten, zeitgenau und in der richtigen Garstufe serviert. Rolf ist der Chefkoch und während der Küchenrenovation täglich vor Ort. Er tauscht sich mit den Fachleuten aus, hat immer wieder dieses Glitzern in den Augen. Oha! Eine neue, noch bessere Idee. Die bespricht Rolf Hurni flugs mit seinen Kunden und den Handwerkern. Wenn es passt, wird der Vorschlag direkt umgesetzt. «Rolf renoviert nicht nur geplante Räume. Er macht raumübergreifende Kosmetik. Die offen liegenden Leitungen waren ihm ein Dorn im Auge. Also hat er dafür gesorgt, dass der Gipser sie überdeckt – auch im Wohnzimmer.» Luzia und Christian vertrauen ihm zu 100 Prozent und fühlen sich pudelwohl auf ihrer Baustelle. Auch, weil sie hautnah miterleben, wie ihr Traum Realität wird. «Die Handwerker sind top! Der Gipser reinigt die Treppen, wenn er seine Arbeit getan hat. Bei wem sonst läuft das so?» Luzia ist begeistert. Nach zweieinhalb Wochen ist der ganze Spuk vorbei, die Küchenrenovation abgeschlossen.

Eine Küche ganz nach dem eigenen Geschmack

Der Durchgang zur Küche ist nun offen, reicht fast bis zum Himmel. Das schafft Licht, Platz und eine Verbindung zum Wohnzimmer. «Wie Schokoladenmousse aus Zartbitterschokolade …», schiesst es einem durch den Kopf, betrachtet man die Abdeckungen oberhalb des Spülbeckens. Das gebrannte Strukturholz ist ein Blickfang, schafft einen spannenden Kontrast zu den sonst hellen Farben im Raum. Der Boden, ein weiss geöltes Eichenparkett, ist schwellenlos von der Küche ins Wohnzimmer und den Eingangsbereich verlegt. Der runde Küchentisch aus dem gleichen Holz scheint aus dem Boden gewachsen, steht da, als ob er eigens für diesen Raum geschreinert worden wäre. Wie lebt es sich im neuen Raum? «Herrlich schön!» Unisono platzt die Freude aus den beiden heraus. Geselligkeit schätzen beide und sie laden jetzt noch lieber Freunde ein. Während Luzia am Herd steht, apérölen ihre Gäste in der Küche. Die Küche ist endlich das, was sie sein soll: das pulsierende Herz ihrer Wohnung. Ach, der Versuch, dieses Gefühl mit Adjektiven zu beschreiben, wirkt läppisch. Manchmal ist es einfach so, dass selbst die schönsten Worte nicht ausreichen …

Der Wohlfühlstart im renovierten Badezimmer

Die üppigsten Worte genügen auch nicht, um dem renovierten Badezimmer gerecht zu werden – ebenfalls Rolf Hurnis Werk. Hier hat er vor einigen Jahren Hand angelegt, zwei Räume in einen verwandelt und ganz viel Platz geschaffen. Zum Beispiel mit der Glastür zur Dusche, die nach innen aufgeht. Da wo einst die Tür des zweiten Raumes war, hübscht ein Fenster das Gemäuer auf, gibt den Blick in den Flur frei. Heimelig und warm ists jetzt im Badezimmer. Eine Oase, die ein bisschen Glücksgefühl verströmt. Ein Ort, an dem man wunderbar Tagträumen kann, bevor der Arbeitstag beginnt. Bei Christian ist das an manchen Tagen bereits um 3 Uhr morgens der Fall. «Im Bad verbringen wir mehr als ein Jahr unserer Lebenszeit und die Küche ist das Herzstück unserer Wohnung. Deshalb wollten wir für beide Räume nicht irgendeine Billiglösung. Es war uns wichtig, ein individuelles Badezimmer und eine wirklich schöne, eigene Küche zu planen. Beides ist fantastisch gelungen und jeder Franken gut investiert.» Dass Rolf Hurni in den letzten Jahren ein Freund geworden ist, ist für die Höhns das Sahnehäubchen auf diesem Gourmet-Menü.

Badezimmer Umbau mit Wanddurchbruch für optimales Raumgefühl
Den totalen Durchblick. Mit dem Fenster zum Flur und der gläsernen Duschwand, die sich nach innen «öffnen» lässt, wird aus dem Bad ein wahres Raumwunder.