Aus einer öden Eigentumswohnung wird ein Lebensraum im Industrielook
Eine Wohnung mit Stil und Charakter anstelle weisser Monotonie. In die vier Wände von Renée und Chris passt gutes Leben.

Der Innendesigner verpasst öden Räumen einen neuen Style

In Küssnacht am Rigi kreiert der Innendesigner für Chris und Renée Redmond Räume ganz nach ihrem Geschmack. Sein Konzept ist durchdacht, ein Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Eigentumswohnung. Wo einst klinisches Weiss dominierte, trifft man heute auf einen stilvollen Industrielook, der mit raffinierten Details begeistert. Den neuen Spirit hauchten Rolf Hurni und sein Team der Wohnung in nur drei Monaten Bauzeit ein.

Marshall nimmt Tempo auf und schlittert auf seinen vier Pfoten über den edlen Eichenholzboden. «Ein Holzboden mit unseren Hunden, nie im Leben, sagten wir damals», lacht Renée Redmond. Das war, bevor der Innendesigner Rolf Hurni ihr eigenes Reich in Küssnacht am Rigi umbaute und sämtlichen Räumen zu neuem Glanz verhalf: Renée und Chris Redmond übersiedeln vor 13 Jahren aus den USA in die Schweiz. Was für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren gedacht ist, entwickelt sich zusehends zu einem «Lebensprojekt». Nach vielen Jahren in Mietwohnungen poppt der Wunsch nach einem Eigenheim auf. Die Redmonds durchforsten den Immobilienmarkt während eines Jahres, bis sie fündig werden. Damals, im April 2020 unterzeichnen sie den Kaufvertrag für ihre Eigentumswohnung in Küssnacht am Rigi. Fürstliche Lage, glamouröse Szenerie, perfekte Grundrisse – das sind die ausschlaggebenden Argumente für den Kauf. Doch der klinisch weisse Charakter der Wohnung gleicht für die beiden Ästheten einem innenarchitektonischen Albtraum. Sie beschliessen, sich ihr persönliches Utopia zu kreieren.

Dieser Innendesigner folgt einem klaren Konzept

Das grösste Übel für die beiden sind das Badezimmer und die Böden. Renée und Chris besuchen deshalb kurz nach dem Kauf eine Badezimmer-Ausstellung in der Nähe, was ein Meilenstein für den weiteren Umbau-Prozess markiert. Dort empfiehlt man ihnen nämlich den Innendesigner Rolf Hurni. Sie kontaktieren ihn umgehend, treffen sich und wissen: wenn einer ihre Ideen umsetzen kann, dann Rolf. «Er erfasste uns und unsere Lebensweise innerhalb kurzer Zeit und schon bald bestand ein Gesamtplan», erinnert sich Renée. Der Innendesigner fasst ihre Wünsche zusammen: Lieblingsformen, Elemente, Materialien, Farben. Die stille Botschaft dahinter? Eleganter Industrielook. Der soll bei der Neugestaltung aller Räume den Ton angeben. Wie immer, wenn Rolf ein Projekt in die Hand nimmt, ist der Zeitplan straff. In diesem Fall besonders: Damals lebten Renée und Chris in einem 50m2-Appartement, gemeinsam mit ihren beiden Hunden Daisy und Marshall. Etwas beengend für eine vierköpfige Familie. Ab Juli 2020 im eigenen Reich wohnen; das war ihr Wunsch.

Cooles Schlafzimmer mit Zugang zum Bad von Innendesigner Rolf Hurni
Wandelnder Blickfang: Daisy macht sich gut, im Schlafzimmer mit direktem Zugang zum Bad.
Bad mit Glastüren mit augenfälligen Metalleinfassungen sprechen die Sprache des Industrielooks
Ziemlich grosskariert: Glastüren mit augenfälligen Metalleinfassungen sprechen die Sprache des Industrielooks …
Industriedesign mit fliessendem Übergang von Badezimmer zur Dusche
… und schaffen im Badezimmer einen fliessenden Übergang zur Dusche.

Das umgebaute Badezimmer – ein eigenes kleines Königreich

Man fokussiert sich deshalb zuerst auf die Brennpunkte der Wohnung: Badezimmer, Böden, Küche. «Rolf zeigte uns für das Badzimmer viele Entwürfe. Aus all seinen Ideen setzten wir unseren Traumraum Puzzleteil für Puzzleteil zusammen.» Dominierte im grossen Badezimmer früher nüchternes Weiss, geniesst Renée heute ihre Spa-Zeit in einem Raum, wo Holz mit Metall flirtet und sanfte Rundungen perfekt mit strengen Linien harmonieren. «Die Vielfalt an Armaturen und Bodenbelägen ist immens. Wie gut, dass Rolf uns bei der Auswahl begleitet hat.» Der Innendesigner behält stets das Gesamtkonzept im Auge. So führt eines zum anderen. Die Wahl des Bodenbelages fällt den Besitzern weniger leicht. Die Hunde der beiden sind nicht nur das wichtigste in ihrem Leben, sondern auch echte Energiebündel. «Wie hält ein Holzboden das aus? Nur noch mit dem Putzlappen durch die Wohnung zu wandern, das ist nicht mein Ding.», erklärt Renée. Rolf denkt in Optionen und Varianten, das Budget immer im Blick. Schlussendlich geht die geäschte Eiche als Siegerin hervor und ziert heute nahtlos alle Räume. Die Hausherrin ist begeistert. Pflegeleicht, robust und eine wahre Augenweide sind die Böden.

«Wir wollten Materialien, die einfach zu pflegen sind. Und natürlich wirken. Das haben wir bekommen.» Renée und Chris Redmond

Innendesign für eine Küche mit Stil und auf Mass

Gibt Renée bei den Badezimmern den Ton an, ist die Küche der Masterroom von Chris: «Da Küche und Wohnzimmer in einem Raum sind, ist kein Platz für einen grossen Esstisch. Rolf hatte dafür die perfekte Idee.» Die Kochinsel wird verlängert und beherbergt neben der grosszügigen Arbeitsfläche vier Sitzplätze. Hier nehmen Gäste Platz, wenn Redmonds Besuch haben. Sind sie unter sich, schaut Renée ihrem Liebsten beim Kochen gerne über die Schulter. Oder geniesst den Blick aus den deckenhohen Fenstern. «Jedes einzelne ist wie ein Bilderrahmen», strahlt Renée. Sanfte Hügelzüge, der Vierwaldstättersee, die Alpen, der Pilatus – die Aussicht ist königlich. Selbst an trüben Tagen. Dann erhellen klug platzierte Decken- und Pendelleuchten die Küche und den Wohnraum. Die anthrazitfarbenen Fronten der Küchenschränke gehen bis zur Decke. Die Farbe ist der letzte Trumpf von Rolf bei der Neukonzeption der Küche. Er landet damit einen Volltreffer. «Rolf und seine Frau Gaby haben uns wirklich gut beraten. Sie hielten sich mit ihrer eigenen Meinung zurück, hatten aber gute Argumente zur Hand, wenn wir sie danach fragten. Und das taten wir oft», erinnert sich Renée. Ihr Blick wandert zur Speisekammer in Reichweite der Küche. Der Raum diente vorher als Waschküche. «Das machte für uns keinen Sinn, also plante Rolf das um.» Sinn macht hingegen die gusseiserne massgefertigte Schiebetüre vor dem Raum. Sie ist nicht nur praktisch, sondern auch augenfällig und harmoniert perfekt mit den Wänden in Betonoptik. «Diese Optik war ein Wunsch von Chris. Der weisse Abrieb war ihm zu bieder.» Rolf weiss auch hier Rat und engagiert einen Maler, der die spezielle Spachteltechnik beherrscht. «Das hat uns wirklich begeistert. Er hatte für jede Anforderung ein Ass im Ärmel.» Rolf ist kein Mann grosser Worte. Er überzeugt lieber durch genaues Hinhören und Tatkraft. Das schätzen Redmonds ab der ersten Minute und ihr gutes Gefühl bestätigt sich während des ganzen Umbauprozesses. Der schreitet zügig voran. Keinen Augenblick hegen Redmonds den Gedanken, dass etwas nicht klappen könnte. Die regelmässige Bilderflut von Rolf trägt das ihre zum Wohlgefühl bei. Sie selbst besuchen einmal wöchentlich die Baustelle und ziehen im Juli 2020 in ihr eigenes kleines Königreich. Nach nur drei Monaten Umbauzeit.

Küche im Industriestyle
Stilvoll abhängen: Pendelleuchten über der Küchenzeile und die gusseiserne Schiebetüre sind wahre Hingucker.

Das Lichtkonzept sorgt für erhellende Augenblicke

Ursprünglich haben Redmonds den Küchenumbau, eine Badezimmerrenovation und neue Bodenbeläge im Sinn. Heute ist es weit mehr. Rolf ergänzt sein Innendesign mit einem stimmigen Lichtkonzept. Strategisch gut platziertes Licht schafft ein komplett neues Raumgefühl für jede Ecke. Der Innendesigner platziert Lampen da, wo sie Sinn machen und für leuchtende Momente sorgen. Dezent hinterleuchtete Badezimmerspiegel, in die Decke eingelassene Halogenlampen, Pendelleuchten im Schlafzimmer – im Flur hängen zwei Unikate. Wer genau hinsieht, erkennt darin ausgefräst die Umrisse von zwei Staaten: Vermont und New Hampshire, die Geburtsstaaten von Renée und Chris. Die Lampen versinnbildlichen, was Renée in Worte fasst: «Eine gelungene, ja perfekte Symbiose aus den Vorstellungen von Chris und mir.»

Spannendes Lichtdesign bringt die Betonstruktur zum Vorschein
Schöner Schein: Die Lampe ist ein Unikat und rückt die Betonstruktur ins rechte Licht.

Fürstlich arbeiten im Lieblingsraum gestaltet vom Innendesigner

Die perfekte Symbiose? Die bildet das Paar, welches seit seinem 18ten Lebensjahr gemeinsam durchs Leben geht. Das ist offensichtlich. Die beiden Hunde Daisy und Marshall bilden ihren Lebensmittelpunkt. Marshall sammelt an Hundeausstellungen Pokale, wie andere Briefmarken. Redmonds sind deshalb oft in ganz Europa unterwegs. Doch nach der Lust auf Beweglichkeit, kommt die Freude am Ankommen. Besonders hier nach Küssnacht sind sie gekommen, um zu bleiben. Dieses Leben in Räumen, die passen wie angegossen, behagt ihnen. Selbst ihr Büro bezeichnet Renée als einen Lieblingsraum – für Daisy ist es das offensichtlich auch. Hält Renée eine ihrer unzähligen Videokonferenzen ab, liegt die Hündin in ihrem Korb und schnarcht so ganz und gar nicht königlich. Das sorgt bei den Calls nicht selten für Erheiterung. Den Umbau ihres Büros erlebt Renée übrigens hautnah mit. Die zweite Umbauetappe – Büro und Gästebad – findet nämlich statt, als sie bereits in Küssnacht wohnen. Die Redmonds sind angenehm überrascht, wie wenig die Umbauarbeiten ihr Leben beeinträchtigen. Und wie unkompliziert der Umgang mit allen Handwerkern ist. «Ein Umbau kann sehr stressig sein. Mit Rolf war es jedoch eine durch und durch positive Erfahrung. Wir hatten ein Dauerlächeln im Gesicht», fasst Renée die gemeinsame Zeit zusammen.

Industrielook in der Eigentumswohnung
Stein auf Stein gebaut: Sie sprechen Bände, diese Wände im Büro von Renée.

Hier in Küssnacht am Rigi hat Rolf aus den Vorlieben von Renée aus Vermont und Chris aus New Hampshire für die beiden ein kleines eigenes Königreich geschaffen, welches alle Wünsche perfekt vereint. Die Redmonds sind mehr als happy. Daisy kommentiert das Ganze mit einem Schnarchen.